Warum TYPO3 so besonders für Barrierefreiheit ist
Anders als viele Baukastensysteme oder fertige WordPress-Themes wird in TYPO3 fast immer individuell entwickelt – fertige Themes sind die absolute Ausnahme. Das bedeutet: Du hast maximale Kontrolle, aber auch maximale Verantwortung.
Was das für Barrierefreiheit bedeutet:
- Jedes HTML-Element wird bewusst programmiert
- Keine „Theme-Altlasten“ die Probleme verursachen
- Vollständige Kontrolle über CSS und JavaScript
- Semantische Struktur von Anfang an planbar
Individuelle Entwicklung = Große Chance
Anders als bei fertigen Themes hast du in TYPO3 die komplette Kontrolle über jeden Code-Baustein. Das macht barrierefreie Websites möglich, die perfekt auf die Zielgruppe zugeschnitten sind.
TYPO3s versteckte Barrierefreiheit-Features
TYPO3 bringt bereits einige durchdachte Features mit, die Barrierefreiheit unterstützen – aber nur wenn du sie kennst und richtig einsetzt.
Eingebaute Accessibility-Helfer:
- Strukturierte Content-Elemente statt Freitext-Chaos
- Alt-Text-Verwaltung direkt in der Dateiverwaltung
- Mehrsprachigkeit für internationale Accessibility
- SEO-Features die auch Screenreadern helfen
Die größten TYPO3-Stolpersteine bei Barrierefreiheit
Bei individueller TYPO3-Entwicklung entstehen die meisten Barrierefreiheit-Probleme durch mangelndes Accessibility-Wissen beim Entwickler. Hier die häufigsten Fallen:
Typische Problembereiche:
- Div-Suppe in Fluid-Templates: Alles wird mit
<div>gelöst statt semantischem HTML - TypoScript-Konfiguration: Bilder ohne Alt-Texte, Navigation ohne ARIA-Attribute
- Extensions: Viele Extensions bringen Features mit, die nicht barrierefrei umgesetzt sind
- JavaScript-Integration: AJAX-Inhalte ohne Screen Reader-Ankündigung
- Content-Elemente: Redakteure können unbewusst Barrieren schaffen
Content-Redaktion: Der unterschätzte Faktor für Barrierefreiheit
Selbst der beste TYPO3-Code nützt nichts, wenn die Redakteure täglich Barrieren schaffen. Content-Redaktion ist ein entscheidender, aber oft übersehener Baustein für barrierefreie Websites.
Warum Content-Redaktion so wichtig ist: Die besten Fluid-Templates und perfekte TypoScript-Konfiguration können durch schlechte Inhalte zunichte gemacht werden. Redakteure entscheiden täglich über Barrierefreiheit – oft ohne es zu wissen.
Häufige Redakteur-Fallen in TYPO3:
- Heading-Chaos: H1, H2, H6 wild durcheinander verwendet
- Leere Alt-Texte: Bilder hochgeladen, aber Alt-Text-Feld ignoriert
- Schlechte Link-Texte: „Hier klicken“ oder „Mehr lesen“ ohne Kontext
- Tabellen-Missbrauch: Layout-Tabellen statt Daten-Tabellen
- Farbe als einzige Information: „Rote Felder sind Pflicht“
Redakteure sind Barrierefreiheit-Partner
In TYPO3 können Redakteure durch Content-Entscheidungen täglich Barrieren schaffen oder abbauen. Regelmäßige Schulungen und gut konfigurierte Content-Elemente sind deshalb unverzichtbar.
Das A und O: Dein Barrierefreiheit-Wissen entscheidet
TYPO3 ist nur so barrierefrei wie der Entwickler, der es programmiert. Das unterscheidet es von anderen CMS, wo viel durch Templates vorgegeben ist.
Was TYPO3-Entwickler wirklich beherrschen müssen:
- Semantische HTML-Tags:
<section>,<header>,<nav>,<main>richtig verwenden - Tastaturbedienbarkeit: Interaktive Elemente müssen per Tab-Taste erreichbar sein
- ARIA-Attribute:
aria-label,aria-expanded,rolegezielt einsetzen - Fokus-Management: Sichtbare Fokus-Indikatoren und logische Tab-Reihenfolge
- Heading-Hierarchie: H1, H2, H3 strukturiert aufbauen
- Alt-Texte: Nicht nur vorhanden, sondern auch aussagekräftig
- Nutze flexible Einheiten:
rem/emfür bessere Skalierbarkeit und vermeidepx.
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